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Software, 02.01.2013

XCOMPLY - EIN ONLINE BETRIEBSHEFT BERÜCKSICHTIGT DIE APPLIKATIONSTECHNIK

Das Online Betriebsheft berechnit den PSM Aufwand auf Basis der Sprüherkontrolle.
Die Anforderungen im Pflanzenschutz werden zunehmend vielfältiger und anspruchsvoller. Es wird ein hoher Standard bei der Anwendung von Pflanzenschutzmittel (PSM) verlangt. Dazu zählen geeignete Pflanzenschutzgeräte und eine korrekte Auswahl und Dosierung von PSM (Stichwort Applikationstechnik). Dazu kommt eine lückenlose und fehlerfreie Aufzeichnung der durchgeführten Anwendungen (Stichwort Betriebsheft). Beide Bereiche, Applikationstechnik und Betriebsheft, greifen ineinander und hängen voneinander ab. Fehler bei der Applikation führen zu Problemen in Produktion und Umwelt, fehlerhafte Aufzeichnungen bringen Probleme mit der Kontrolle. Um den Landwirten in beiden Bereichen die größtmögliche Sicherheit zu geben, wurde von Beratern und Anwendern das Online-Betriebsheft XComply entwickelt, das die relevanten Daten der Applikationstechnik (Einstellungsvorgaben, Prüfergebnisse etc.) in das Online-Betriebsheft integriert.
 

ANFORDERUNGEN AN DIE APPLIKATIONSTECHNIK

Die Anforderungen an die Applikationstechnik von heute sind, die PSM rasch, sicher und umweltfreundlichauszubringen. Mit dem Verlustarm Sprühen können diese Anforderungen praxisgerecht erfüllt werden. Die wesentlichen Merkmale sind:
  • Das Sprühgerät muss eine symmetrische Gebläseluft (Rechteckverteilung) aufweisen (siehe Fachbeiträge bzw. Positiv-Liste ).
  • Eine entsprechende Geräteausstattung aufweisen z.B. gemischte Düsenbestückung, geeignete Filter, kontinuierliche Innenreinigung.
  • Das Sprühgerät muss vor dem ersten Einsatz die Erstkontrolle (Luftmessung, Verteilungsmessung, Ausliterung) und dann die wiederkehrenden Sprüherkontrollen bestehen – diese Protokolldaten werden in XComplyübernommen.
  • Im Obstgarten muss der Anwender die Gebläseluft an die Kultur anpassen, um umweltfreundlich, mit geringem Gebläselärm und niedrigem Treibstoffverbrauch (verlustarm) die Behandlungen durchführen zu können.
 

ANFORDERUNGEN AN DAS BETRIEBSHEFT

Die Aufzeichnungspflicht wird durch die immer umfangreicheren, zum Teil sehr komplizierten Auflagen und Einschränkungen zu einem beinahe unüberwindbaren Hindernis.
Nicht nur die Landwirte stöhnen unter den komplizierten Vorgaben, auch die Beratung hat Probleme mit teils unüberschaubaren Verordnungen.
Daher stand bei der Entwicklung des Online-Betriebsheftes folgendes im Mittelpunkt:
  • Sicherheit bei der PS-Mittelwahl, Dosierung und Aufzeichnungspflicht - es muss alle gestellten Anforderungen bestmöglich erfüllen
  • korrekte Berechnung der Dosierung - durch Einbindung der Prüfergebnisse von der Gerätekontrolle (Traktor und Sprühgerät)
  • Auswahlmöglichkeit verschiedener Berechnungsmodelle für die PSM-Dosierung – um die unterschiedlichen modellabhängigen PSM-Aufwandmengen berechnen und miteinander vergleichen zu können
  • einfache und rasche Bedienbarkeit - Landwirte haben keine Zeit für aufwändige Programmbedienung
  • rasche und einfache Übernahme von Änderungen in den Vorgaben durch die Beratung – um diese während der Saison problemlos und schnell an Landwirte weitergeben zu können.
 

DAS PROGRAMM

Bereits vor der Behandlung bzw. vor der Eintragung in das Betriebsheft prüft das Programm die auszuwählenden PSM, ob sie laut Anwendungsvorschriften und Einschränkungen - entsprechend der IP/BIO Mittellisten - erlaubt sind. Zusätzlich berücksichtigt das Programm, ob weitere Einschränkungen verschiedener vorher auswählbarer Produktionsprogramme z.B. einer Genossenschaft im Obstbau, Weinbau, Beerenobst- oder Holunderanbau erfüllt werden. Es ist das einzige Online-Betriebsheft, das die PSM-Aufwandsberechnung für das Verlustarm Sprühen beinhaltet, um die amtlichen Abstandsauflagen mit einer 95% Abdriftminderungsklasse unter Hagelnetz (in Österreich) bzw. 75 % ohne Netze (Deutschland und Österreich) in Anspruch nehmen zu können. Es sind auch andere Berechnungsmodelle für die PSM-Dosierung auswählbar (Liter/ha, Meter Kronenhöhe). Diese Berechnungsergebnisse werden jeweils mit dem Verlustarm-Berechnungsmodell verglichen. Zudem erfolgt die Berechnung der exakten Ausbringmengen auf Basis der Sprüher-Prüfprotokolle. Auch die Berechnung der Dünger-Ausbringmengen erfolgt auf Basis von Bodenproben. Das Berechnungsergebnis einer PSM Behandlung enthält unter anderem die Wasser- und PSM-Füllmenge pro Fass, den einzustellenden Düsendruck, die Traktor-Fahrgeschwindigkeit und die Gang-Drehzahl Kombination.
Nach erfolgten Anwendungen ist es möglich, genaue Statistiken über die Kosten und Mengen der eingesetzten Pflanzenschutzmittel und Dünger zu erstellen. Die umfangreichen Statistiken können auch für andere Anwendungen exportiert werden.
 

DIE TECHNIK

XComply bietet eine Online-Anwendung mit verschlüsselter Datenübertragung und intuitiver Bedienung für gängige Internet-Browser, unabhängig vom Betriebssystem. Der integrierte Aufzeichnungsassistent leitet durch die Aufzeichnung, damit keine wichtigen Details für das Betriebsheft vergessen werden. Der Zugang zum Programm ist auch über mobile Geräte (z.B. Smartphone, Tablets) problemlos möglich.
Da es sich um eine Online-Anwendung handelt, ist keine Installation auf dem Laptop, PC oder Handy erforderlich. Die Anwendung wird einfach über einen Internetbrowser der Wahl aufgerufen. Auch fallen alle benutzerseitigen Programmupdates weg. Die Datensicherung erfolgt Serverseitig mehrmals täglich.
 

UNTERSTÜTZUNG DURCH DIE BERATUNG

Der Beratungsdienst stellt nach Eingabe aller registrierten PSM inklusive der Anwendungsvorschriften laut Registrierung (IP etc.) die Auswahlliste an erlaubten PSM den Landwirten zur Verfügung. Erzeugerorganisationen oder Genossenschaften können diese Auswahlliste mit eigenen Auflagen ergänzen. So können Änderungen während des Jahres vom Beratungsdienst zentral, aktualisiert und gleichzeitig übertragen werden, um den Landwirten korrekte und fehlerfreie Anwendungen und Eintragungen in das Betriebsheft zu ermöglichen.

 

Medium


Die Fachgruppe Technik ist Ansprechpartner für Aktivitäten in Technik-Fragen. Sie nutzt die unterschiedlichen Qualifikationen und Praxiserfahrungen zur Entwicklung neuer Projektideen zur bestmöglichen Aufbereitung praxisrelevanter Informationen für den Obst- und Weinbau. Als Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis bietet die Fachgruppe Technik mit dem Netzwerk den Landwirten und Landwirtinnen hilfreiche Inputs zur innovativen Bewirtschaftung.

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